Grußwort von Herrn Landrat Frank Scherer 2017

 


Oscar Wilde bemerkte einst „Die Kunst ist die stärkste Form von Individualismus, welche die Welt kennt.“ Denn der Künstler kann seine Visionen nach seinen Vorstellungen umsetzen und in seinen Werken seine kreative Identität widerspiegeln. Andererseits sind den Interpretationen der Betrachter aber keine Grenzen gesetzt.
Seit 20 Jahren können Studierende an der Akademie für Bildende Kunst in Lahr ihre Träume, Gedanken und Visionen künstlerisch darstellen, ohne den Druck oder Zwang, ihre Arbeit zu Ende bringen zu müssen. Denn im Vordergrund steht nicht das vollendete Werk, sondern die Freude des Künstlers während er arbeitet, die Freude über das Ergebnis und zuletzt die Freude für den, der das Werk betrachten darf. Das ist seit der Gründung im Jahr 1997 das Credo der Bildungseinrichtung.
Das Studium in kleinen Klassen mit ständigem- und unmittelbaren Kontakt zu den Dozenten, zeichnet diese Schmiede der modernen Kunst, gegenüber den großen Akademien besonders aus. Heute ist die Akademie für Bildende Kunst Lahr längst eine unverzichtbare Institution der Südbadischen Kunstszene geworden. Das haben die Gründer und Inhaber Ingrid Benner-Held und Franzjoseph Held geschafft, ohne einen Euro an öffentlicher Förderung oder Bankkredite erhalten zu haben. Aber die beiden ursprünglich aus Bonn stammenden Designer und Bildende Künstler, die schon vor Gründung ihrer Akademie als Dozenten in Freiburg tätig waren, haben sich nie entmutigen lassen. Sondern sie haben auf der Basis umfangreicher Recherche alles bestens durchdacht, auch in Bezug auf den Standort Lahr. Damals schien dieser Schritt gewagt zu sein, aber es war offensichtlich die richtige Wahl. Bis heute werden an der Akademie Studierende aus einem weiten Einzugsgebiet ausgebildet und zahlreiche Absolventen haben sich in der Ortenau und weit darüber hinaus als KünstlerInnen einen Namen gemacht, unterrichten heute selbst an Kunstschulen oder haben solche gegründet.
An der Akademie finden Studierende den Raum zu experimentieren, Neues zu erleben, ihren Horizont zu erweitern und sich frei vom Alltag entfalten zu können. Im berufsbegleitenden- oder Vollzeit-Studium spielt nur der Wille zur Disziplin kreative Lerninhalte zu studieren eine Rolle, sonst weder Alter, noch unterschiedlichste  Berufe.