Über das Studium
// Entscheidung: Bildender Künstler/in als Beruf
Die Akademie bietet ein umfangreiches Vollstudium und berufsbegleitende Abend- und Vormittagsstudiengänge. Die Philosophie lautet: „Kunst kann nicht gelehrt-Künstler/innen lassen sich nicht machen.“ Diese etwas provokante, aber dem Sinn der freien Kunst entsprechende Einstellung bedeutet, dass die Entscheidung zum Künstler/in aus „Berufung“, jede/r Studierende für sich selbst treffen muss. Dennoch können in erzeugten Lehrsituationen und Aufgabenstellungen entstehen Freiräume, die die Studierenden dazu bewegen, ihre individuellen Gestaltungsmöglichkeiten zu formen.
//Ästhetische Maßstäbe
Es ist wichtig, sensibel auf Umwelteinflüsse zu reagieren. Ebenso ist für die Studierenden wichtig, Kritik zu üben und zu empfangen und dabei von sich selbst zu lernen. Den Student/innen/en sollen keine „ästhetischen Maßstäbe“ aufgedrängt werden. Diese, werden sie durch ihre gestalterische Arbeit aus sich selbst heraus bilden. Diese Methode entspricht sehr der freien Kunst, die keine rationalen Gesetze kennt und nur aus der Tiefe der eigenen persönlichen Erfahrung des Betrachtens, Erlebens und des Schaffens entsteht.
Das Studium der bildenden Kunst bietet ein breit gefächertes Angebot an handwerklichen und maltechnischen Kenntnissen, durch die die Studierenden für verschiedene Materialien und Werkstoffe sensibilisiert werden. Auch experimentelle, interdisziplinäre Bildverfahren sollen erforscht werden.
//Erfahrungen sammeln
Im Mittelpunkt steht nach dem Grundstudium die selbständige Arbeit und die aktive Reflexion der Studierenden. Durch die Arbeit an einem selbst gewählten Thema können sie Erfahrungen sammeln und die bereits erworbenen Grundkenntnisse erweitern. Ebenso werden Fragen der Konzeptentwicklung, der gestalterischen Umsetzung und der werkbezogenen Reflexion schon während des Grundstudiums behandelt.
//Neue Ausdrucksformen suchen
In der Fachklasse/Fachstudium werden Erfahrungen aus dem Grundstudium vertieft und erweitert. Durch Bildserien, Varianten persönlicher Themen mit Konzepten und Darstellungsformen wird die vorläufige Bestimmung des künstlerischen Standpunktes erprobt. Dabei wird die eigene Arbeit immer wieder in Frage gestellt. Für den angehenden Künstler/in ist es wichtig, sich evtl. von formalen Vorstellungen zu trennen und schon einmal erworbenes Können aufzugeben, um ganz neue Ausdrucksformen zu finden.
Die begleitenden Vorlesungsangebote und Ateliergespräche aus dem Bereich der Kunstwissenschaft ergänzen während des gesamten Studiums die praktische Atelierarbeit der Studierenden.
//Lehrangebot
Fachklasse für Malerei, Zeichnung, Collage, Montageverfahren und Objektbau Künstlerische Leitung: Franzjoseph Held
Lehrveranstaltungen - Vorlesungen - Theorie
Philosophie der Ästhetik, Kunst des 20.Jahrhunderts, Dokumente und Analysen, Kunstgeschichte, Kunstmarkt, Exkursionen, Museen
//Visuelle Sensibilisierung
Von meinen Studierenden erwarte ich Begeisterung, Neugierde und großes Interesse für Lösungen im Bereich der bildenden Kunst, Malerei, Objektkunst und raumbezogenen Arbeiten. In der visuellen Sensibilisierung sehe ich ein wichtiges Studienziel. In Besprechungen und Diskussionen möchte ich motivieren und analysieren, warum es in der Welt der Bildfindung geht.
//Lebensquellen
Die Arbeit mit der Kunst soll befreien, zu sich selbst führen und dabei auch ein Kunstwerk entstehen lassen. Sind diese widersprüchlichen Forderungen auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen? Kann man sich zu den „Lebensquellen“ der modernen Kunst und zu den eigenen Lebensproblemen gleichzeitig durcharbeiten? Auf diese Fragen wird eine Antwort gesucht. In der analytischen Arbeit mit Malerei, im breitesten Sinne.
//Malerei - Objekt - Collage - Montage
Die Student/innen/en erfahren, wie sich Plastizität unter linearen, flächenbetonenden und strukturellen Aspekten darstellen lässt. Sie lernen Farbe für verschiedene Bedeutungsebenen, wie z.B. symbolische oder räumliche Wirkung einzusetzen. Das Erkennen bildnerischer Gesetzmäßigkeiten wird ebenso angestrebt wie das Finden und Analysieren von Bildideen, wobei auf dem Wege zum Bildkonzept Emotionales miteinbezogen wird. Die Ideenquellen können verschiedener Art sein: Natureindrücke, Lebensgefühle und Standpunkte. Außerdem wird von einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Medium Farbe der Weg hin zu individueller und selbstbewusster künstlerischer Arbeit verfolgt. Traditionelle Bildinhalte und Sujets können dabei überwunden werden. Ausdrucksformen, wie z.B. Installation und Aktion, sollen entwickelt und gefördert werden.
//Studienverlauf
Die Regelstudienzeit für das Vollstudium dauert 8 Semester. Eine erste Arbeitsdokumentation findet nach dem 2. Semester statt, eine weitere, Ende des 4. Semesters. Ziel der Ausbildung ist, die eigenen Gestaltungsmöglichkeiten zu finden und sie im Experiment zu erforschen.
Für die berufsbegleitenden Studiengänge verlängert sich die Regelstudienzeit mindestens um 4 Semester.
Grundlagenstudium
Im Grundstudium erwerben die Student/innen/en allgemeine Aufgaben bezogene Grundlagen, auf die sie im Fachstudium vertiefend zurückgreifen können. Die Arbeit im Atelier wird ergänzt durch die Auseinandersetzung mit Vorlesungen zur Kunstgeschichte. Für jede abgeschlossene Aufgabe, in Bezug der allgemeinen Kompositionslehre, erhält der Student/in einen Leistungsnachweis. Sind alle Nachweise abgegeben erhält der/die Studierende ein Zwischenzeugnis.
//Studieninhalte
Technische Studieninhalte sind:
Maltechniken, Farbtheorie, Aktzeichnen, Werkstoffkunde, Druckgraphik, experimentelles Gestalten und Kleinskulptur.
Die Abschlussprüfung kann frühestens nach Ende des 8. Semesters erfolgen.
Zum Studium zugelassen werden:
Wer die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife bzw. eine anerkannte Qualifikation für das Studium an einer Fachhochschule besitzt.
Wer einen mittleren Schulabschluss und eine danach abgeschlossene Berufsausbildung vorweist.